Kennst du diese Situation?

Du warst auf einer geschäftlichen Veranstaltung, hast ein paar Leute kennengelernt, und Visitenkarten ausgetauscht.

Nach einigen Tagen erhältst du einen Newsletter von einem Unternehmen, das dir unbekannt ist.

In dem Newsletter wird für eine Dienstleistung, für einen Kurs, oder für ein Produkt geworben, das dich nicht interessiert, und du wunderst dich.

Nach einigen Nachforschungen zum Absender wird klar, da hat dich jemand ganz frech auf einen Newsletterverteiler gesetzt, der deine Visitenkarte erhalten hat.

Was, glaubst du, bringt diese Art von Newsletter Marketing?

Garnichts.

Natürlich wächst eine Newsletter Verteilerliste auf diese Weise sehr schnell. Doch die Nachteile liegen auf der Hand:

  • Einige Leute werden sich direkt wieder vom Newsletter abmelden.
  • Der Newsletter wird zur elektronischen Leiche, weil er nie geöffnet wird, und sehr bald gleich in den Spam Ordner der uninteressierten Empfänger verschoben wird.
  • Die Öffnungsrate ist sehr niedrig, was wiederum die Absender Emailadresse für Mail Provider verdächtig macht. Im schlimmsten Fall landet man auf einer Blacklist wegen Spam Verdacht.
  • Man zieht sich den Ärger von Newsletter Empfängern zu, die genervt reagieren.
  • Man verkauft so gut wie nichts. Wenn ich schon einen ungebetenen Newsletter bekomme, bin ich nicht sehr geneigt, dort auch noch etwas zu kaufen.

Wie du Newsletter Leser gewinnst, die wirklich interessiert sind

Nun haben wir geklärt, wie man es nicht machen sollte. Aber wie kommst du an die interessierten Leser, die genau deine Zielgruppe sind, und die deine Newsletter auch gerne lesen?

Anmeldung automatisieren

Integriere auf deiner Webseite ein Formular, mit dem sich ganz einfach jeder für deinen Newsletter eintragen kann. Idealerweise verwendest du dafür eine Newsletter-Software. Damit landen diejenigen, die sich per Formular für den Newsletter anmelden, direkt auf der Verteilerliste.

Auch Abmeldungen werden automatisch von der Software erledigt, und du musst dich nicht um die Organisation des Verteilers kümmern.

Füge das Formular möglichst weit oben auf deiner Webseite ein. Die wenigsten Webseitenbesucher scrollen ganz nach unten, und suchen nach einem Newsletterformular.

Ich nutze für meine Newsletter Mailings  MailChimp. Man kann es gratis nutzen für bis zu 2000 Newsletter Empfänger, und es ist sehr intuitiv und einfach in der Nutzung.

Doch ist es nur auf englisch verfügbar. Wer lieber mit einer deutschen Version arbeitet, schaut sich am besten eines dieser beiden Tools an:

Hürden tief halten

Mach es den Lesern leicht, sich für deinen Newsletter anzumelden. Verlang nicht gleich die ganze Adresse. Es genügen wenige Daten. Je weniger du verlangst, desto eher sind die Webseitenbesucher bereit, sich einzutragen. Vor der Eingabe des Vor- und Nachnames scheuen manche doch zurück, eine Email ist schnell eingegeben. Möchtest du deine Newsletter Empfänger später mit Namen ansprechen, dann sollte das Formular Felder für Vor- (und Nachname) enthalten. Wäge ab, was dir wichtig ist.

 Mehrwert bieten

Biete etwas an, wenn sich jemand für Ihren Newsletter anmelden soll. Eine Emailadresse hat einen hohen Wert. Bist du bereit, im Tausch dafür etwas anzubieten, wie z. B. den Download einer Checkliste, oder einer Sammlung der „15 besten Ideen für Krautsalat“, dann sind Leser eher geneigt, die Emailadresse einzutragen. Wenn du nichts zum Download anbieten möchtest, dann zeige auf, was die Leser im Newsletter erwartet. Hier zwei meiner eigenen Beispiele, wo würdest du dich eher eintragen? Das weisse Formular mit den Erklärungen hat doppelt so gut funktioniert wie das Formular, auf dem nur auf den Newsletter hingewiesen wird.

Newsletter Opt-ins

 Prominenten Ort wählen

Platziere dein Newsletter Formular im oberen Bereich auf der Startseite. Unten wird dein Newsletter Formular von den wenigsten gesehen. Verstecke es nicht, schliesslich bietet dein Newsletter einen Mehrwert an. Es gibt auch die Möglichkeit ein Newsletter Formular als Pop-up zu gestalten, das sich nach ein paar Sekunden öffnet. Viele mögen jedoch diese Formulare nicht, die einem direkt ins Gesicht springen.

Meine Erfahrung ist, dass auch im deutschsprachigen Raum Pop-up Formulare gut funktionieren, wenn sie elegant im rechten oder linken Bereich des Fensters hereinfahren. 

Das ist nicht so störend beim Lesen, erlangt aber trotzdem Aufmerksamkeit. Meine Pop-ups funktionieren viel besser als meine statischen Formulare auf der Webseite.

Ich weiss übrigens, von was ich rede, meine Newsletter werden überdurchschnittlich häufig gelesen. Das zeigt meine Öffnungsrate von durchschnittlich 40.9%. Der Durchschnitt liegt weltweit bei ca 21%, wie eine Studie von IBM zeigt.

Warum überhaupt einen Newsletter schreiben?

Viele nutzen Newsletter als einen virtuellen Verkaufsprospekt. Doch ein wirklich guter Newsletter bietet einen Mehrwert für die Leser. Ein guter Newsletter informiert und bietet tatsächliche Lösungen an. Er ist viel eher ein Mittel, um:

  • langfristig eine vertrauensvolle Beziehung mit deinen Newsletter-Empfängern aufzubauen.
  • in Kontakt zu bleiben mit Interessenten, die vielleicht schon einmal Interesse bekundet haben, aber bisher noch nicht kaufbereit waren.
  • Kompetenz in einem bestimmten Bereich zu zeigen und als Expertin für ein Thema wahrgenommen zu werden.

In einem wertvollen Newsletter, in dem du Lösungen anbietest, kannst du dich selbst mehr zeigen. Deine Leser lernen deine Werte, Meinungen, deine Ecken und Kanten, aber auch deine Art der Problemlösung und deine Stärken kennen.

Dadurch wirst du deinen Lesern vertraut, und sie sind eher bereit, dich zukünftig zu beauftragen.

Ein weiterer Vorteil von Newslettern ist, dass es eine kostengünstige Alternative zur herkömmlichen Werbung ist. Rechne dir mal aus, wieviel du für Marketing, Flyer, AdWords & Facebook Anzeigen, Zeitungsannoncen etc ausgeben musst, um ständig präsent zu sein, um deine Zielgruppe zu erreichen und zu signalisieren, dass du noch da bist. Sobald du damit aufhörst, bist du nicht mehr sichtbar. Mit einem Newsletter bleibst du dauerhaft sichtbar.

Tipps für einen wirklich guten Newsletter

Beim Schreiben deiner Newsletter geht es nicht in erster Linie ums Verkaufen, sondern darum, Vertrauen aufzubauen und dich kompetent zu zeigen. Verkaufen wirst du erst in einem zweiten Schritt. Natürlich kannst du Angebote im Newsletter machen, doch achte auf Ausgewogenheit.

Versende zu 80% nützliche Newsletter mit interessanten Inhalten für die Leser, und nur 20% deiner Newsletter mit Angeboten zu deinen Dienstleistungen oder Produkten.

  • Schreibe über Themen, die deine Leser wirklich interessieren.
  • Biete Lösungen an, keine Dienstleistungen.
  • Schreibe für eine ganz bestimmte Zielgruppe, bzw. für deinen Wunschleser.
  • Schreibe so konkret wie möglich über ein bestimmtes Thema
    >> z. B. „Wie du mit deinem Welpen die ersten drei Wochen Gassi gehst“ oder „3 Gründe, warum deine Haut im Winter Feuchtigkeit braucht“
  • Wähle eine interessante Betreffzeile, die Lust macht, den Newsletter zu öffnen und direkt einen Hinweis auf das Thema gibt.
    >> Schlechtes Beispiel „Newsletter Firma XY“, gutes Beispiel „4 Tools, die dein Online Marketing sofort erleichtern“

Ich bekomme Anmeldungen zu meinen Kursen oder auch Aufträge über meinen Newsletter. Teilweise sind die Leser schon viele Monate dabei. Wären sie nicht auf meinem Newsletter geblieben, wäre ich längst vergessen gewesen.

Lege dir eine Strategie für deine Newsletter Mailings zurecht, und überlege dir dazu folgendes:

 Häufigkeit

Wie oft kannst, oder willst du einen Newsletter versenden? Wähle einen klaren Rythmus, das wird dir helfen, dranzubleiben. Beispiele: Immer der letzte Freitag im Monat, jeden Dienstag, zweimal im Monat am Sonntag.

Ressourcen

Überlege dir, wie viel Zeit du aufbringen kannst, um die Newsletter zu schreiben. Schaffst du ein Mailing jede Woche – oder lieber einmal pro Monat? Wer soll die Inhalte liefern? Wirst du es selbst schreiben, oder möchten du es abgeben? Wäge finanzielle und zeitliche Ressourcen ab. Ich lege auch manchmal Newsletter-Pausen ein (z. B. über die Weihnachtsfeiertage, oder im Sommer). Das hat mir bisher nicht geschadet.

 Themen

Bei der Themenfindung helfen dir deine Kunden:

  • Was sind deren häufigste Fragen?
  • Mit welchen Problemen kämpfen sie?
  • Mit welchen Bedürfnissen kommen sie zu dir?
  • Welches Produkt interessiert sie am meisten?
  • Welche deiner Dienstleistungen würde ihr am ehesten helfen?

Entwickle aus diesen Fragen eine Themenliste.

Für die Weiterentwicklung deiner Themenliste stellst du dir am besten eine einzige Person vor, und nicht eine ganze Masse von Menschen. Dein Wunschleser: das ist eine einzelne Person, die deine Zielgruppe am besten repräsentiert.

Es kann sehr hilfreich sein, sich so einen Wunschleser für Newsletterthemen zu erstellen. Es kann eine deiner Kundinnen sein, oder eine Mischung aus mehreren Kunden. Stelle dir zu deinem Wunschleser die folgenden Fragen:

  • Wie alt ist die Person, welches Geschlecht hat sie?
  • Wo wohnt sie, in welcher Gesellschaftsschicht bewegt sie sich?
  • Wie sind ihre finanziellen und zeitlichen Möglichkeiten?
  • Was sind ihre drängendsten Probleme – und wie kannst du ihr dabei helfen?
  • Welche Bedürfnisse und Fragen hat diese Person, die du beantworten kannst?
  • Welche Vorteile erwartet sie für sich von dem Newsletter, welche Themen sind ihr wichtig?
FAZIT:  Einen wirklich guten Newsletter zu schreiben, kostet Zeit. Doch für Selbständige oder auch kleine Unternehmen ist ein Newsletter ein ideales und kostengünstiges Mittel, um die Zielgruppe zu erreichen, Vertrauen aufzubauen und sich als Experte zu zeigen. Lege dir eine Strategie zurecht, die zu dir passt und die es möglich macht, dauerhaft in regelmässigen Abständen wertvolle Informationen zu senden. Deine Newsletterempfänger werden es dir zukünftig danken, indem sie auf der Liste bleiben und deinen Newsletter lesen.

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