AdWords Anzeigen sind teuer und funktionieren nicht. Das ist eine weit verbreitete Meinung.

Stimmt das?

Ich selbst mache mit meinen Kunden sehr gute Erfahrungen, trotz begrenzter monatlicher Budgets für AdWords.

Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass es eigentlich immer an den gleichen Einstellungen liegt, die beachtet werden müssen um AdWords Kampagnen wirklich effektiv zu machen. Die folgenden Tipps sind vor allem bei Kampagnen mit sehr kleinen monatlichen Budgets nützlich.

AdWords Tipp #1: Produkt ist für Textanzeigen nicht geeignet

AdWords Anzeigen in der Google Suche eignen sich nur für Produkte oder Dienstleistungen, nach denen auch jemand sucht.

Wenn du versuchst, ein Produkt mit Anzeigen zu bewerben, nach dem niemand sucht, wird es nicht funktionieren. Denn, Textanzeigen werden nur ausgelöst wenn jemand ein bestimmtes Keyword eingibt, das mit deinem Keyword im AdWords Konto übereinstimmt.

Hast du eine neuartige Dienstleistung oder ein noch unbekanntes Produkt, dann nützt dir sicher eine andere Anzeigenart wie z. B. Bannerwerbung (Displaykampagnen). Lies in meinem kostenlosen AdWords Leitfaden nach, welche anderen AdWords Werbeformen es gibt.

AdWords Tipp #2: Der passende Kampagnentyp


Wähle in deinen Kampagneneinstellungen für deine Textanzeigen auf keinen Fall die empfohlene Einstellung „Suchnetzerk mit Displayauswahl“, sondern nur das Suchnetzwerk aus (s. Bild):

AdWords Tipps Suchnetzwerk

Warum? Wenn du das Displaynetzwerk enbeziehst, dann bedeutet das, dass deine Anzeigen auch auf Webseiten erscheinen. Das ist jedoch nicht sinnvoll, da dort kaum jemand auf Anzeigen klickt. Das Suchnetzwerk allein ist am effektivsten. Die Chance, dass deine Anzeige in der Google Suche angeklickt wird, ist vielfach höher. Mehr zu Displaynetzerk vs. Suchnetzwerk gibt es hier zu lesen.

AdWords Tipp #3: Werbenetzwerk eingrenzen


Entferne danach auch gleich in den gleichen Einstellungen das Häkchen bei „Suchnetzwerk-Partner einbeziehen“.

AdWords Tipps Suchnetzwerk Partner

Warum? Suchnetzwerk Partner sind z. B. AOL (in Deutschland) oder Bluewin (in der Schweiz). Diese Seiten benutzen die Google Suche auf ihrer Seite und blenden auch Google Anzeigen ein. Doch hier lassen Klicks auf AdWords Anzeigen meist zu wünschen übrig.

Gerade, wenn du ein sehr kleines Budget hast, solltest du dich auschliesslich auf die Google Suchseite konzentrieren. Also, Haken raus bei den Suchnetzwerk-Partnern (s. Bild oben).

AdWords Tipp #4: Zielregion für Anzeigen eingrenzen

Meistens ist es sinnvoll, die Region einzugrenzen, in der deine AdWords Textanzeigen eingeblendet werden.

Zu einer Massagepraxis, oder in eine Sprachschule fahren Kunden vielleicht nicht weiter als 10km. Grenze deine Anzeigen ein, z. B.  auf 10km im Umkreis um deinen Firmenstandort. Sonst verlierst du viele Klicks (und damit Budget) an Nutzer, die erst auf deiner Webseite sehen, dass es zu weit ist zum fahren.

Diese umkreisbezogene Ausrichtung findest du unter „Einstellungen >> Standorte“.  Danach findest du mehrere unterschiedliche Möglichkeiten, wie die umkreisbezogene Ausrichtung. Du kannst auch einzelne Städte (hier im Beispiel Winterthur) auswählen:

AdWords Tipps zum Standort

Es kann auch sinnvoll sein, explizit Länder oder Orte auszuschliessen, um Anzeigen dort nicht auszuliefern. So kann z. B. ein Onlineshop aus Deutschland die Schweiz oder Österreich von der Anzeigenschaltung ausschliessen wenn er nicht ins Ausland liefert. Dadurch kann viel Budget durch unnötige Klicks gespart werden.

 

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AdWords Tipp #5: Nutzer eingrenzen

Eine fast unbekannte Einstellung ist die der Standortoptionen (erweitert):

AdWords Tipp: Standortoptionen eingrenzen

Standardmässig ist die oberste Option ausgewählt, also „Nutzer in meiner Zielregion bzw. Nutzer, die danach suchen oder sich dafür interessieren (empfohlen)“. Diese Einstellung bedeutet, dass deine Anzeige auch jemandem angezeigt wird, der sich ausserhalb der ausgewählten Zielregion befindet, wenn er danach sucht,  ODER wenn Google ihn als Interessent einschätzt.

Hier überlässt man sozusagen die Einschätzung dem Google Algorithmus, und du hast nicht mehr die Möglichkeit zu steuern.

Ein Beispiel:

Du hast eine Bäckerei in Oberhof und hast deine Anzeigen im Umkreis von 5km eingegrenzt. Mit dieser Einstellung werden deine Anzeigen auch eingeblendet, wenn jemand ausserhalb der 5km von Oberhof nach „Bäckerei Oberhof“ googelt ODER wenn Google ihn so einschätzt, dass er Interesse an einer Bäckerei in Oberhof haben könnte, wenn er nur „Bäckerei“ googelt. Worauf diese Einschätzung beruht, weisst du nicht. Du gibst Kontrolle ab, und nimmst dir damit die Möglichkeit, die Leistung der Kampagne später zu optimieren.

Die zweite Option „Nutzer in meiner Zielregion“ ist eindeutig. Die Anzeigen werden tatsächlich nur Nutzern in der von mir ausgewählen Zielregion gezeigt.

Es ist schwierig hier eine absolute Empfehlung zu geben. Die standardmässige Einstellung ist nicht unbedingt falsch. Es kann sich auch lohnen, Nutzer ausserhalb der Zielregion anzusprechen.

 

AdWords Tipp #6: Die Auswahl der Sprache

Man geht davon aus, dass diese Einstellung ziemlich klar ist, und wählt im Regelfall die Landessprache aus, in unserem Fall also meistens deutsch. Man möchte ja deutschsprachige Nutzer erreichen. Dennoch empfehle ich hier die Auswahl „Alle Sprachen“.

AdWords Tipps: Spracheinstellung

Warum? Die Spracheinstellung bezieht sich nicht auf die Sprache der Nutzer, sondern auf die Einstellung der Benutzeroberfläche von Google. Also, ob jemand standardmässig mit google.ch, google.com oder google.it sucht.

Tatsächlich kommt es oft vor, dass viele mit einer englischen Spracheinstellung arbeiten. Das fängt an bei Angestellten internationaler Konzerne, die trotz deutscher Muttersprache mit einem englischen Browser surfen. Es betrifft aber auch die zweisprachigen Einwanderer, die in den Einstellungen ihre Muttersprache nutzen, aber in der Landessprache deutsch nach Schuhen, Zahnärzten, Rechtsanwälten oder Krawatten suchen.

Sucht also jemand mit einer englischen Einstellung in der Zielregion unseres Bäckers in Oberhof nach einer „Bäckerei“ (auf deutsch), dann wird die Anzeige der Bäckerei nur eingeblendet wenn in der AdWords Kampagne der Bäckerei auch die englische Sprache eingeschlossen ist.

Dabei gibt es Ausnahmen: Erkennt Google automatisch, dass die Suche in einer anderen Sprache ist als die Einstellung (wie z. B. Hebräisch oder Griechisch), dann werden die Anzeigen trotzdem eingeblendet.

AdWords Tipp #7: Bestimme die Klick-Gebote selbst

Die passende Gebotsstrategie ist eine der wichtigsten Einstellungen. Standardmässig eingestellt ist der Auto-optimierte-CPC. Das bedeutet, dass Google das Gebot für Ihre Anzeigenschaltung abgibt. Sie legen nur eine Obergrenze fest, die für alle Keywords gilt und nicht überschritten werden darf. Für sehr umfangreiche AdWords Kampagnen grösserer Firmen ist so eine Einstellung sinnvoll, da sie den manuellen Aufwand reduziert.

Doch bei einer kleinen, übersichtlichen Kampagne ist es besser, die manuelle Gebotsstrategie zu wählen. Dann kannst du selbst für jedes einzelne Keyword ein Gebot festlegen.

AdWords Tipp: manuelle Gebotsstrategie

Das hat einige Vorteile:

  • Du kannst dich auf starke oder wichtige Keywords fokussieren, indem du für diese Keywords höhere Gebote abgibst, als für andere.
  • Du behältst die Übersicht über aktuelle Klickpreise einzelner Keywords.
  • Du kannst die Anzeigenposition besser beeinflussen: In deinem AdWords Konto kannst du dir für jedes Keyword den aktuellen Wert anzeigen lassen, den du bieten musst, um die oberen oder auch die oberste Position zu erreichen. Ist ein Keyword besonders wichtig für dich, dann kannst du mit einem höheren Gebot eine bessere Anzeigenposition erreichen.
  • Aus dem Wissen, das du aus all dem ziehst, kannst du deine AdWords Anzeigenleistung stetig verbessern und anpassen.

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AdWords Tipp #8: Mit Anzeigenerweiterungen punkten

Nutze unbedingt die Anzeigenerweiterungen für deine AdWords Anzeigen. Anzeigenerweiterungen vergrössern die Anzeige und geben dir die Möglichkeit mehr Information in deinen Anzeigen unterzubringen.

Anzeigenerweiterungen haben nur Vorteile:

  • Die Anzeigen werden besser von Nutzern wahrgenommen, weil die Anzeige mit den Erweiterungen mehr Platz einnimmt.
  • Die Qualität der Anzeige verbessert sich, da die Anzeige mehr Informationen bietet.
  • Google freut sich über Anzeigenerweiterungen. Das heisst im Klartext:  Der Qualitätsfaktor für deine Anzeigen erhöht sich, dadurch sinken die Klickpreise für die Anzeigen und der Anzeigenrang kann sich verbessern.

Eine detaillierte Anleitung für Anzeigenerweiterungen findest du hier meinem Beitrag über Anzeigenerweiterungen.

AdWords Tipp #9: Setze Keywordoptionen ein

Zuguterletzt kommt einer der Tipps, der mit am wichtigsten ist:

Grenze die Reichweite deiner Keywords unbedingt mit Keywordoptionen ein.

Die meistgenutzte Keywordoption ist weitgehend passend. Diese Option hat leider einen sehr hohen Streuverlust und eignet sich nur für Werbetreibende, die viel Budget haben und so oft wie möglich angezeigt werden möchten.

Warum das so fatal ist, und wie du es richtig machst, das kannst du direkt hier nachlesen, in meinem Beitrag über die passenden Keywordoptionen.

AdWords Tipp #10: Bleib dran und optimiere deine Kampagnen regelmässig

Durch regelmässige Optimierungen wird die Leistung deiner Kampagne immer besser, und (im Idealfall) die Klickpreise niedriger:

  • Prüfe die ersten Wochen mindestens 2x pro Woche die Gebote pro Keyword, passe Sie diese so an, dass deine Anzeigen immer unter den ersten zwei Plätzen auf der ersten Seite erscheinen. Dort bekommst du die meisten Klicks.
  • Lösche Keywords mit schlechtem Qualitätsfaktor (unter 3), diese beeinflussen die Leistung deiner Kampagnen nur negativ und bringen dir sowieso keine Impressionen.
  • Texte Anzeigen um, die viele Impressionen haben und nur wenige Klicks. Probiere andere Texte aus, Aufforderungen, andere Informationen.

Steter Tropfen hölt den Stein, bzw. bringt Klicks und Kunden!

In diesem Sinn wünsche ich dir viel Erfolg beim Aufsetzen und Optimieren der Einstellungen. Wenn du Fragen oder Feedback dazu hast, dann hinterlasse mir unten einen Kommentar.

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...und wie du sie von Anfang an vermeidest.

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